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weich  steil 

(Foto Pijl)
 (Foto Pijl)
 

Wie schon beschrieben in die beiden ersten Beiträge ist der Stellung der Hintergliedmaßen von wesentlichem Wert für ein längeres Leben der Kuh. Sie richtig einzustufen am lebendigen Tierverlangt nur Aufmerksamkeit und der Kenntnis „was ist korrekt“. Grundsätzlich ist über längerer Zeit für das Tier eine Steile Stellung zum Vorteil. Nur schon das Tuberculum Flexorium, der Vorsprung am Klauenbein, weniger von dem Aufprall bei der Landung auf der Erde zu belasten. Der Grundregel ist immer gewesen: Sitzbeinhocker, Sprunggelenk und die Spitze der Afterklauen sollten eine gerade senkrechte (vertikale) Linie aufweisen.
Diese Steilheit zeigt uns beim Laufen der Tiere eine etwas steife und stuckerige Gang. Nicht immer gewünscht bei Schautiere. Der HF-Kuh ist mehr gezüchtet auf eine weicheren Stellung und Gang wodurch den Bewegungsablauf etwas sanfter abläuft. Steht die Klaue steiler wird das gesamte Ballengebiet wesentlich mehr geschont, das Fettpolster nicht zum Nachteil. Wird dadurch zwangläufig der Fessel tiefer und der Klauenwinkel kleiner. Der Verschleiß ist am Ballen so größer und das netto Wachstum in der Zehenspitze wächst. Die Problematik kommt in den Teufelskreis. Hinzu zu betrachten ist dass der Fesselbeuge eine beliebte Lokalisation ist für Fäule, Zwischenzehenflegmone und die Mortellaro’sche Krankheit. Der Fesselbeuge höher entfernt von der Laufbeschaffenheit beugt diese Leiden vor. Der Verdreckungsgrad in der Stallhaltungsform ist wie bekannt immer höher wie in der freien Wildbahn.
Der freien Wildbahn, wo das Tier ursprünglich seinen Sitz hat gibt von sich aus schon mehr nach beim Auftreten. So wird ein weicher Gang auf der Wiese nicht den extremen Schaden anrichten in den Hornschuh. Erstaunlicher Weise kommt ein Tier mit der steilere Gang trotz keine Fettpolster im vorderen Drittel der Sohlenfläche sehr gut klar mit ihre Umstände. Das Fettpolster bekommt bei eine steilere Stellung eine bessere Verteilung über der doch al nicht zu große Oberfläche an Fettschicht. Das Risiko eine Loch in das Fettpolster auf der Höhe des Tuberculum Flexorium zu bekommen schrumpft. Wie weicher der Fessel wird umso größer wird der Zerrung von der Tiefe Beugesehne an das Klauenbein. Das Risiko einer Verletzung der Lederhaut auf der Höhe des Übergangs von Ballenhorn zum Sohlenhorn wird extrem vergrößert. Ein Heel Ulcer (leider kein gutes Deutsches Word) ist schon vorprogrammiert, weil dieser Zerrung und Unruhe bei der Produktion der Hornzellen ist zerstört und der Zusammenhang wird auseinander gerissen.
Nicht zu vergessen, dass auf eine nachgebenden Boden der Spitze etwas in der Erde gedrückt wird. Wenn das Rind sich in Bewegung setzt und die Zehenspitzen über der Tiefe Beugesehne anzieht, der Anstrengung in der Bewegungsablauf als einfacher darstellt. Durch die weiche Stellung ist automatisch der Strecksehne verhältnismäßig auch länger, was beim Anheben der Klaue nicht unbedingt einen Vorteil ist. Hier muss sie die Zehenspitze etwas anheben nicht über die Lauffläche zu schleifen.

Spruch: Wird das Hinter-Bein Säbelbeinig, wird der Winkel der Klaue kleiner und der Ballen mit ihr Fettpolster ist in der großen Gefahr.

Autor: René Pijl
Bilder: René Pijl

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René Pijl . Klauenpfleger Meister . Fischershäuser 1 . 26441 Jever . E-Mail: r.pijl@t-online.de . Telefon: 04461-6863 . Fax: 04461-6988