Die Schwänze und Klauen, sie reden mit uns. |
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Kühe „in der Pause“, alle mit einem angezogenen Schwanz
(Foto Pijl)
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Schon längere Zeit dauert die Suche nach
einem einfachen Parameter für die Klauengesundheit. Ohne die Beine
hochnehmen zu müssen. Für jeden schnell zu machen. Der Schwanz und die
Klauen sind beide als Körperendorgane anzusehen. Des Öfteren werden
Abweichungen am Schwanz einer Verletzung zugewiesen. In der Praxis wird
deutlich, dass dies nicht der Realität entspricht. Eine Parallelität mit
der Klauengesundheit wird nicht ausgeschlossen. Die Frage bleibt:
zunächst einen kranken Schwanz oder ist der Klaue als erster betroffen.
Es scheint sich etwas anzubahnen. |
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Gesunde Klauen und ein gesunder Schwanz.
(Foto Pijl)
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Der Gegensatz ist das sehr schlappe Schwanzende.
(Foto Pijl)
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In der Natur ist es ein natürlicher
Vorgang: wenn das Tier sich hinlegt, zieht es den Schwanz direkt an
sich. Es ist so fast unmöglich, dass andere Tiere oder Hilfsmittel wie
Spaltenschieber etc. eine Verletzung dort verursachen. Sauber bleibt der
Schwanz dadurch auf jeden Fall. Ein dreckiger und verschmutzter Pinsel
sorgt für einen zu schweren Körperteil. Der Schwanz in einem sauberen
Zustand wiegt zwischen 1,5 und 2,5 Kilogramm. Wird der Reflex aus
welchem Grund auch immer beeinträchtigt, ist es dem Tier meistens nicht
mehr möglich, den Schwanz anzuziehen. Dies ist wiederum am stehenden
Tier anhand des Pumpengriffs einfach fest zu stellen. Wird der Schwanz
mit einem Finger auf einen Abstand von ungefähr 15 bis 20 Zentimetern
von dem Schwanzansatz angehoben, sollte das Tier sofort den Reflex
zeigen, den Rücken zu krümmen und den Schwanz an den Körper zu ziehen.
Ist dies mit einem Finger ohne weiteres möglich, kann schon von einer
Abweichung der Rede sein. Auch bei einer Verletzung, wenn nicht am
Rücken oder Schwanzansatz, ist das Tier noch in der Lage, den Schwanz
anzuziehen. |
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Der Pumpengriff ist der
einfachste Weg, den Reflex im Schwanz zu beurteilen.
(Foto Pijl)
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Ob ein Schwanz per Definition gesund ist, kann meistens nur dann
festgestellt werden, wenn die Haare geschnitten sind. Die Haut ist
geschmeidig. Keine Hautabschürfungen. Die Haare sind im vollen Umfang
da. Keine schlappen Stellen über die ganze Länge sind zu spüren. Wird
die Spitze hoch gehalten, steht der Spitze mehr oder weniger auf. |
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Der Schwanz ist gesund und macht eine aufrechte Neigung.
(Foto Pijl)
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Wie vom Schwein, der Ringelschwanz.
(Foto Pijl)
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Schon als krank einzustufen. Die Haare sind zum größten Teil an den
Spitzen ausgefallen.
(Foto Pijl)
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Die Haare sind Schuppenartig
platziert. An der Spitze ist der Haut schon abgefallen
und
nur die Knochen
sind sichtbar.
(Foto Pijl)
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Kranke Schwänze sind über viele Versionen zu
registrieren:
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- Zunächst ist der Pumpengriff eine gute Methode,
schnell den Reflex aus dem Schwanzansatz und Rücken festzustellen.
- Am Haaransatz, meistens zunächst am Schwanzende,
sind Schuppen zu sehen.
- Die letzten 10 bis 20 Zentimeter des Schwanzes
hängen beim Hochheben.
- Das Ende kann von 180 bis zu 360 Graden gedreht
werden, wie ein Ringelschwanz.
- Beim Festhalten hat man das Gefühl, einen leeren
Schlauch in den Händen zu haben. Bis zu 33 Prozent sind darin
zusammen geschoben.
- Die Haut ist von der Schwanzspitze komplett
verschwunden. Es sind nur noch einige Glieder der Knochen zu sehen
und fühlen.
- Die Haare sind in der unteren Hälfte des
Schwanzes an ein bis drei Stellen ringförmig ausgefallen. Nach
längerer Zeit fällt genau an diesen Stellen ein Teil des Schwanzes
ab. Meistens wird das nicht wahrgenommen.
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Die Schwanzspitze ist vor kurzem abgefallen.
(Foto Pijl)
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Eine Impfung zeigt ihre Reaktion am Schwanzende in
Form einer leichten
Schwellung.
(Foto Pijl)
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Bis zu drei Ringe, Ringtail, sind zu sehen.
(Foto Pijl)
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Eine Verletzung. Die linke Hälfte des Schwanzes ist noch intakt.
(Foto Pijl)
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Um ein Drittel kann der
„Schlauch“ zusammengeschoben werden.
(Fotos Pijl)
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Der Link von krankem Schwanz
bis zur kranke Klaue ist nach alle
Wahrscheinlichkeit zu legen. Immer öfter ist der Kombination in
unterschiedlichster Form
zu registrieren.
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Die letzten 10 Zentimeter sind kurz vor dem Abfallen. Die Klaue weist
Rehe, Weiße-Linie-Defekt und ein Klauengeschwür auf.
(Foto Pijl)
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Ein sehr schlappes Schwanzende und Klauen mit einem Leiden. Rehe, D.D.
Rotation und Weiße Linie Defekt.
(Foto Pijl)
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Ein enthaarter, schon zum Teil abgefallener und
entzündeter Schwanz mit schwer erkrankter Klaue.
(Foto Pijl)
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Fazit:
Der Schwanz als Körperendorgan ist nach aller
Wahrscheinlichkeit in der gleichen Gefahrenzone wie die Klauen an den
Hintergliedmaßen. Es wäre schön, wenn es möglich wäre, die
Klauengesundheit am Schwanz festzustellen. Die unterschiedlichsten
Variationen tauchen auf - bis hin zum Abfallen der letzten 10 bis 30
Zentimeter. Der Befall innerhalb der Betriebe ist in Form und Prävalenz
sehr verschieden.
Autor:
René Pijl
Bilder: René
Pijl
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