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New Zealand
Klauenexperten der Welt treffen sich

 
Gesundes Wandhorn über eine kuhgerechte (Gras)Fütterung. Der Sandcrack (lateral) kann wiederum ein Einfluss vom Klima sein

Aus 34 Nationen kamen sie und 240 in der Zahl. Wissenschaftler, Veterinäre und Klauenpfleger trafen sich in Rotorua auf der Nord-Insel von New Zealand.

Es war das 16th Welt-Symposium wo Neues erzählt wurde über alles was mit die Gliedmaßen, in Hauptsache die Klauen,  der Rinder und Schafe zu tun hat.

René Pijl aus Jever war hin und erzählt ihnen die Highlights und die enttäuschende Ergebnisse manche Studien. 

   
Dies mal in New Zealand wo 4.3 millionen Menschen leben und momentan über 5 millionen Kühe und „noch“ 25 millionen Schafe. Wegen der schlechten Wirtschaftlichkeit bei den Schafen ist vorgesehen dass die Hälfte der Schafe in die nächsten 2 Jahre verschwindet. Hingegen ist der Milchpreis momentan sehr hoch und sorgt dafür das der Zahl der Rinder wächst. Das Symposium findet in 2 jährigen Rhythmus statt und wenn möglich die auf folgenden male auf jeden Fall in ein anderes Land und wo möglich in ein anderes Kontinent.
Die führende Sprache ist English. Die „Estafette“ in Form einer Kuh (s.Bild)  wird vom die Veranstalter vom laufenden Symposium weiter gegeben zum nächsten.

 Der Estafette welche jedes Symposium uns begleitet.
 Jedes Projekt trägt sich selbst über Beiträge der Teilnehmer und Sponsoren. Derjenige der einen Vortrag halten möchte, bewirbt sich ein halbes Jahr vorher über ein kurzes Abstract welche von einem Gremium bewertet wird auf der Qualität des Inhalts. Hierdurch entsteht ein Programm mit über 100 Vorträgen welche in 15 Minuten Takt gehalten werden. Abgesehen von einigen „mean-speakers“ die 45 Minuten zugewiesen kriegen. Posters waren in einer Stückzahl von 75 vertreten, welche immer eine Tag vorgestellt werden und vom Autor kommentiert auf Wunsch. Zwischen den Vorträgen ist reichlich Zeit eingepasst persönlich Kontakten zu hegen und pflegen. Vier Tage stramm durchhalten von 8.00 Uhr bis abends 17.00 Uhr ist angesagt. Weil es immer in andere Länder ist werden mehrere Betriebsbesichtigungen organisiert, den Teilnehmern einen Blick in die verschiedenen Problematiken bezüglich der Rinderhaltung zu verschaffen. In der Regel trifft man alt Bekannten, mit jedes mal neue Gesichte. Weil die Entfernung relativ groß war, haben wir viele neue Leute getroffen und waren viele alt eingesessene nicht vertreten. Überraschend war die etwas größere Zahl der Praktiker in Vergleich zu anderen Symposiums.

   Prof. Carlo Maria Mortellaro war auch in Rotorua, NZ
Der Person Prof. Carlo Maria Mortellaro der die Dermatitis Digitalis als erster in 1974 beschrieben hat war persönlich anwesend. Er ist Veterinär an der Universität von Milan.

War vor 2 Jahre in Finnland das Hauptthema „Wellfare for cows“, war jetzt eine sehr großen Anzahl an Vorträge über Studie der „Mortellaro’sche Krankheit“. Dies hat Bezug auf die Einzeltherapie und in vielen Beiträgen über den Umgang mit einen Fußbad, sprich Gruppentherapie.Prof. Paul Hemsworth ging als erster „mean-speaker“ ein auf den Umgang mit Rinder aus der Sichtpunkt positive Begegnung vom Mensch zur Tier und negativ. Der Gesundheit des Tieres und die Produktivität zeigten bei einer positiven Begegnung in Form von Kapazität – Wille und Gelegenheit einen sehr viel bessere Darstellung.

Sprich: ein positiver Umgang, allgemein, bringt ein gesundere Kuh, auf Gliedmaßen 20% weniger Lahmheit, mit höherer Leistung. Die höhere Leistung wird nicht verursacht durch das weniger Lahm sein, aber durch es sich wohl befinden des Tieres.

Jim Gibbs fragt sich ob die Klauenrehe soviel zu tun hat mit der Fütterung. Eine bessere Mikrobiologie in dem Verdauungstrakt sorgt für einen besseren PH-Wert.
Nigel Cook hat viele Studien gemacht über Fußbäder bei Kühen und ging die Frage auf dem Grund ob 2 Fußbäder nach einander aufgestellt werden sollen, oder nicht, die Verschmutzungen in die Wanne mit dem Mittel zu schonen. Seine Auskunft war: die Kuh fängt mit dem Koten an in der erste Wanne und hört in der zweiten auf. So sind beiden Wannen gleichmäßig verdreckt. Auf jeden Fall sollte die Wanne eine Länge haben von 3 Meter, so dass jedes Bein nach aller Wahrscheinlichkeit 2-mal eintritt. Studien laufen noch bei fest eingebaute Wannen mit eine etwas höhere Kante vor der Einstiegt zu machen, so die Kuh zu zwingen kürzere Schritten zu machen und die Eintritte pro Bein zu vermehren.
Mehrere Beiträge wie die von Dörte Döpfer haben sich befasst mit dem Einsatz von Fußbädern mit u.a. Kupfer Sulfat. Klar und deutlich muss der Situation in Deutschland erkannt werden dass Formaline und Kufper Sulfat verboten sind. Es sei denn es ist ein Notstand vorhanden. Den Tierarzt könnte die Produkte umwidmen und natürlich sind die Wartezeiten danach ein zu halten. Einen Notstand kann den auch nur vorgelegt werden wenn korrekt dokumentiert worden ist mit einer schlüssigen Auswertung. Klar kommt in die Vorträge nach vorne, wenn ein Klauenbad eingesetzt wird, sollte konsequent vorgegangen werden. Sprich die regelmäßigen Abstände müssen eingehalten werden. Das Bad muss auf der richtigen Position aufgebaut werden. Und vor allem das richtige Mittel sollte gewählt werden. Und last but not least: was ist das Ziel wogegen ich was tun möchte? Nur infektiöse Klauenleiden können beeinflusst werden. Später geht Frau Döpfer noch ein auf die unterschiedliche Versionen der Mortellaro’sche Krankheit. Sie warnt für die M4 Läsionen welche nach dem Einsatz der Heilung wieder neu aufblühen.

Bild 2.

 

Eine stark proliferierte erkrankte Haut


Die neue Einstufung heißt jetzt M4.1. Hier werden in die tieferen Hautschichten die Treponema’s (Bakterie-Stämme) war genommen. Wenn diese Tiere nicht rechtzeitig aufgedeckt und korrekt therapiert werden können sie zum potentiellen Dauerbrenner werden. Entweder sie gehört zu der Kategorie nicht mehr Heilbar oder sie entwickelt sich zum Läsion mit starkem proliferiertem Auswuchse.
Prof. Laura Green ist die Heilungszeit von der Mortellaro’sche Krankheit nach der Therapie nach gegangen. Wie schon bekannt kommt sie zu dem Ergebniss dass nach weniger als 2 Wochen die meisten Läsionen geheilt sind. Eine Heilung an der Haut setzt ein mit einer Krustenbildung. Nach 10 bis 12 Tage fällt die Kruste ab und kommt die Haut mit einer neuen Epithelschicht wieder ans Tageslicht. Ist alles gesund, ist diese wieder geschlossen und muss noch dicker werden in Laufe der Zeit. Was noch nicht bekannt war, ist die Kuh in ein späteres Laktationsstadium, heilt sie schneller.
Menno Holzhauer berichtete über alternative anti biotische Therapiemittel gegen die Dermatitis Digitalis. In den Niederlanden wird stark unter Druck der Regierung daran gearbeitet wenig Anti Biotika in der Nutzviehhaltung ein zu setzen. Mit etwas mehr aufwand sind relativ gute Ergebnisse in der Therapie zu erwarten. Mit dem Nachteil, wenn das Mittel unter einem Verband gelegt werden muss, der Verband nach einigen Tage wieder entfernt werden soll. Was öfter verbleibt und oder verspätet statt findet. Des Öfteren muss die Behandlung wiederholt werden.
Mehrere verschiedenen Redner und Autoren von Postern ist die Wirkung von verschiedenen Lösungen gegen D.D. nachgegangen. Einigen Mitteln, auch verabreicht über eine Klauenwaschanlage, haben eine sehr geringer bis zur keiner Wirkung gezeigt. Wenn eine Rednerin sehr stolz erzählt über eine Reduzierung von 30% bei den erkrankten Kühen ist es für mich viel zu gering. Es gab übrigens 1 Mittel wo die Ergebnisse über das Fußbad gegen der Mortellaro’sche Krankheit sehr zufrieden stellend waren. Die Möglichkeiten sie in Deutschland auf den Markt zu bringen werden momentan untersucht.
Der Autor dieser Berichts hat selber 2 Vorträge, wovon einer über die Einzeltier-Therapiemöglichkeiten bei der Mortellaro’sche Krankheit. Hier wurde klar gestellt dass eine korrekt eingeleitete Therapie, während der routinemäßigen Klauenpflege, in weit über 95% der erkrankten Tiere zum Erfolg führt. Werden die 3 bis 4 % der Tiere, welche unter keiner Therapiebedingung zu heilen sind, von den 5% ab gezogen, bleibt noch 1 bis 2% über. Den zweiten Vortrag hat sich bezogen auf „Pijl’s Rotation der medialen Hinterklaue“.
Pijl’s Rotation der innere Hinterklaue.

Hier wird immer klarer, der Zucht scheint die Hauptrolle zu spielen. Hauptsächlich bestimmten Blutlinien sind stark betroffen. Es wurde zurück verfolgt bis auf 5 Blutlinien.
Prof. H. Swalve hat seinen Vortrag vorbereitet über dem züchterischen Einflusse auf der Klauengesundheit. Zusammengefasst haben die Klauenleiden einen relativ hohen Heritabilität. Gleich hoch wie von Milch und deren Inhaltstoffe (20%). Bei der Mortellaro’sche Krankheit zu bleiben hat diese nur 7% gegenüber den höchsten der Limax mit 34%.
Nigel Cook kam zu das Ergebniss dass trockenstehenden Kühe im Schnitt 2 Stunden am Tag länger liegen. Und wie er schon vor Jahre gesagt hat dass lahme Tiere länger stehen und wenn sie liegen länger am Stück liegen, sollten Trockensteher besser beobachtet werden nicht lahm zu werden. Oder wenn sie lahm sind schnell wieder zu mobilisieren.
Niel Chesterton aus NZ ist der Mann auf dem Symposium welche sich am meisten mit das Verhalten der Kuh beschäftigt. Er lässt sehen an Hand von Bildern und Video’s welche Kuhherden glücklich und unglücklich sind. Wo Kühe negativ begegnet werden wie Paul Hemsworth sagt und wo sie positiv und dabei gesünder und besser laktierend sind. Die mal hat Niel uns sehen lassen das die Kühe in NZ immer das längste Grass suchen. Wenn wir uns das überlegen wird bestätigt das die Kuh immer das sucht was sie braucht. In diesem Fall mehr Struktur in der Ration. Übrigens das Tier muss wohl die Gelegenheit haben es zu packen zu kriegen.
Diaz Lira aus NZ hat der Lahmheitsprävalent in NZ untersucht. Die meisten Tiere sind an Klauensohlengeschwüre erkrankt mit 52%. Danach kommt die Weiße Linie Defekt mit 22%. Wie diese hohe Zahl zur Stande kommen lässt sich vielleicht erklären aus der Sicht dass relativ wenig prophylaktisch Klauen gepflegt werden.

Das Treibegitter ist zu eng aufgefahren, die Tiere drehen sich schon wieder vor dem Eingang vom Melkstand. Die Köpfe sind hoch, die Kuh fühlt sich nicht wohl.



Anderseits ist bei einigen Betriebsbesuche vom Autor aufgefallen dass den elektrischen Hund (Antreibe Gitter) sehr aggressiv benutzt wird.

Die hintere Tiere werden gezwungen die vorderen auf zu schieben. Was sie nicht können weil die Schlange der Kühe zu lang ist und der Platz viel zu eng wird, gerade direkt am Treibgitter.

Gleichzeitig kommt Frau Lira zu der Schlusssumme: Kühe welche weiter laufen müssen, sind nicht öfter lahm. Bei Herden von 1200 Milchkühe ist es keine Ausnahme, sie müssen pro Melkzeit 2 Stunden hin und 2 zurück laufen. Das Netto-Wachstum (Netto Differenz zwischen Wachstum und Abrieb) an den Hornschuh ist in NZ höher wie der Durchschnitt.
Zu erklären über die höhere Temperaturen und relativ milde Winter. In Deutschland wachsen die Klauen im Sommer auch schneller wie im Winter.
Herr. Bryan aus NZ hat heraus gefunden dass es in NZ sinnvoll ist die äußere Hinterklaue 2 MM höher zu belassen beim Beschneiden. Hierdurch sind weniger Klauengeschwüre zu erwarten. Die langen Laufabstände sorgen für mehr Abrieb gerade an der Innenklaue der Hintergliedmaßen. Da diese etwas langsamer wachsen wird diese dadurch wahrscheinlich kleiner sein wie der Fall sein sollte. Ist die Innenklaue zu kurz und zu klein sollte die Außenklaue nicht auch zu klein gemacht werden. Nach Toussant Raven schon 40 Jahre bekannt. Jaco de Bruin zeigte ein relativ großes und wachsendes Problem in Sud Afrika bezüglich der Axialen Wand Fissur

Ein Axialer Wand Fissur an der äußeren Hinterklaue. Kommt auch an die Innenklaue vor.
 
Heftige Lahmheit ruft das Problem hervor mit eine langwierige Weg der Heilung. Hier hilft ein regelmäßiger prophylaktischer Klauenschnitt in richtigen Abständen. In Deutschland wächst dieses Phänomen rasant in manche Betriebe.
Deryk Read, ein sehr renommierter Veterinär-Wissenschaftler, ist den Mann der mehrfach probiert hat gesunde Tiere zu infizieren über ein Hautausschnitt von erkrankten Kühen an die Mortellaro’sche Krankheit. Was ihm bis heute nicht gelungen ist. Dieses Symposium hat er gesprochen über die ulcerative Hauterkrankung welche sich zwischen die beiden Vorderviertel und meistens zwischen Bauchnabel und Euter. In die USA sind Betriebe mit 850 Kühen wo 20% der Herde befallen ist. In Great Britten sind Betriebe befallen bis zur 15% pro Herde.

Der Verwandte von der Mortellaro’sche Krankheit aber dann am Euter

Read bringt die Erkrankung als Ulcerative Mammary Dermatitis. In Deutschland wird die Mortellaro’sche Krankheit umschrieben als ulcerative (kreisumrandet) Hauterkrankung. Der lateinische Name lautet Dermatitis Digitalis, was bedeutet Hauterkrankung an die Zehenentorgane. Also in Klartext für uns bedeutet es: Deryk Read sieht die Hautläsionen in die Euterfalten mit sehr großer Wahrscheinlichkeit als Verwandter von der Dermatitis Digitalis. Tendenz in die Betriebe stark steigend.
Viele Redner haben sich befasst mit der Verabreichung von Schmerzmitteln bei Lahmheiten. Sehr unterschiedlichen Ergebnissen kamen nach vorne. Von keine Wirkung über geringe bis relative Wirkung bis zur 24 Stunden. Diese Methoden sind nicht gedacht von Landwirte durch zu führen. Sie sollten vom Veterinär angewandt werden.
Huxley kommt zu der Ergebniss dass dicke Sprunggelenke nicht relevant sind zu Lahmheit. Sprich: es braucht keine Diskussion geben was zu erst war, ein Klauenleiden oder ein dickes Sprunggelenk. Sie entstehen unabhängig von einander.
Wijbrand Ouweltjes hat sich beschäftigt mit unterschiedlichen Druckbelastungen in der Sohle von Tiere welche auf Spaltenboden laufen. Eine Methode wurde entwickelt die Segmenten in der Sohle, welche vorweg bestimmt waren, qua Druckbelastung zu messen. Tritt das Tier auf den Boden mit unter bestimmten Segmenten keine Belastung weil sie gerade über den Schlitz steht, findet hier an den Moment keine Belastung statt. Die Häufigkeit der wohl und nicht Belastung der Segmenten wurden ausgewertet und er kam zu der Aussage: Alle Segmenten werden über die bestimmte Periode in gleiche Anzahl male belastet und nicht belastet. Also es gibt keine negative Bespiele bei Tiere welche auf Betonspaltenboden laufen zu Tiere die auf eine geschlossenen Lauffläche sich bewegen.
Zusammenfassung

In NZ das Land der viele Kühe und Schafe fand das 16th Weltsymposium „Lameness in Ruminants“ statt. Eine kurze Zusammenfassung konnte nur gebracht werden, weil 3 Tage mit weit über 100 Vorträgen sich nicht leicht selektieren lässt. Da die Vorträge über 3 Säle verteil war und simultan gehalten würde, musste vorweg selektiert werden, zu welche hin gegangen wurde. Der ein oder andere Vortrag mit was Neues kann so verpasst sein. Viel Zeit und Energie wurde dieses mal verbracht mit der Dermatitis Digitalis. Eine Studie mit ein nicht positiver Erfolg ist auch als positiv ein zu stufen, weil man sich auf etwas konzentrieren kann was eine positive Heilung bewirkt. Ein der artiges Symposium vermittelt viel Wissen anderen und ist gleichzeitig ein „Social Meeting“. Wer hier nichts mehr lernt hat ausgelernt und das wird es nie geben. Wir machen uns schon auf für 2013 wenn wir uns in Bristol treffen werden.

Text:
René Pijl
Bilder :René Pijl

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René Pijl . Klauenpfleger Meister . Fischershäuser 1 . 26441 Jever . E-Mail: r.pijl@t-online.de . Telefon: 04461-6863 . Fax: 04461-6988