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Auf die Hinterbeine geschaut



Insgesamt wurden über einen Zeitraum von fast sechs Jahre 49 875 Datensätzen von 16 681 verschiedenen Tieren gesammelt und ausgewertet. So bot sich die Möglichkeit Kühe und die Entwicklung ihrer Klauenleiden über ei-nen großen Teil ihres Lebens zu verfolgen (siehe auch „Ganz oder gar nicht“). „Analyse der Befunde“ zeigt, dass die Klauenrehe nach wie vor der größte Feind der Milchkühe ist. Mit gut zwölf Prozent weniger folgt die Mortellaro'sche Krankheit. Die Fäule steht mit 11,89 Prozent aller Beobachtungen an dritte Stelle der häufigsten Klauenerkrankungen.







Selten mehr als drei Laktationen
Auffällig ist, wie kurz die Nutzungsdauer der Milchkuh ist (siehe auch „Mehr als ein Drittel bei Erstkalbinnen“). Über ein Drittel der beobachteten Fälle machen die Erstkalbinnen aus. Ab der zweiten Laktation sind nur noch 39 Prozent der Tiere vertreten. Die 100 000-l-Kühe ab der achten Laktation sind nur selten vertreten. Gerade diese Tiere haben nor-malerweise wenig Klauenleiden – sonst wären sie wahrscheinlich nicht so alt geworden. Anders gesagt: Eine Kuh kann nur dann alt werden, wenn sie gute Fundamente hat.





Interessant ist auch der Einfluss der Liegeflächengestaltung auf die Klauengesundheit: Über die Hälfte (53 %) der Befunde fand man in Betrieben, in denen die Liegebuchten mit Stroh beziehungsweise mit gehäckseltem Stroh eingestreut waren (siehe auch „Gestaltung der Liegefläche“). In den meisten Fällen, in denen Betriebe einen Betonboden in der Liegebucht haben, handelt es sich um Tiefbuchten. Auch der Weidegang beeinflusst das Krankheitsgeschehen: Insgesamt 43 Prozent der Diagnosen stellte man bei Tieren, die Tag und Nacht Weidegang hatten, fest. Gefolgt von Kühen, die tagsüber auf der Weide waren, mit 30 Prozent und stundenweisem Auslauf mit 16 Prozent (siehe auch „Einfluss des Weidegangs“).



Kritische Phase am Laktationsanfang
Klauenleiden treten also insgesamt häufig auf. Aber wie häufig werden die unterschiedlichen Krankheiten diagnostiziert? Das häufigste Klauenleiden ist Laminitis – auch Klauenrehe genannt.

Im Durchschnitt sind mehr als ein Drittel aller Kühe betroffen und in allen Betrieben stehen Tiere mit diesem Leiden. Zum Vergleich: Es gibt immer noch viele Betrieben ohne Fälle von Mortellaro. Zwischen den verschiedenen Betrieben sind also sehr große Unterschiede zu erkennen. Bei dieser Krankheit sollen zwar viele Faktoren eine Rolle spielen, aber den größten Einfluss hat die Hal-tungsform – sprich das Umfeld. Die Untersuchung zeigt, dass Klauenrehe am seltensten in Betrieben mit stundenweisem Austrieb vorkommt (siehe auch „Weidegang hilft meistens“). Hieraus ist zu schließen, dass eine konstante Fütterung mit einer gleichen Ration eine positive Wirkung auf dieses Leiden hat. Wobei nicht vergessen werden darf, dass eine Kuh ein Grasfresser ist. Muss sie aber (zu) weite Strecken laufen, um ihre tägliche Ration zu erhalten, kann dies eine Belastungsrehe hervorrufen. Ein Problem – gerade in größeren Herden – wird das zweimal tägliche Melken sein, mit den weiten Strecken von und zum Melkstand. Zudem sind bei größeren Herden die Treibwege oft schmutziger, da diese für die Herde zu schmal sind. Bestätigt hat sich auch, dass die Tiere in der ersten Phase der Laktation am anfälligsten für die Rehe sind. Die Auswertungen zeigen zwischen dem 50. und 100. Tag die meisten Erkrankungsfälle. Je weiter die Kühe in der Laktation sind, desto seltener kommt die Klauenrehe vor. Berücksichtigt werden sollte, dass die Erkrankung frühestens zwischen


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René Pijl . Klauenpfleger Meister . Fischershäuser 1 . 26441 Jever . E-Mail: r.pijl@t-online.de . Telefon: 04461-6863 . Fax: 04461-6988