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Weltsymposium 2


Klauenfreaks aller Welt zusammen
Klauenfreaks der ganzen Welt waren zusammen von den 10. bis zum 14 Juni 2008 für ihren Zweijährigen Treffen in Kuopio in Finnland. Die neusten Ergebnisse mehren Studien auf dem Gebiet der Klauentiere von Universitäten, Instituten und Privatpersonen wurden vorgestellt.

Ziel und Erwartungen
Es ist 30 Jahre her (1976) das in die Niederlanden, eine Selekten Gruppe von Personen welche sich mit der Kuh-klaue auseinander setzte, auf Einladung von Dr. Egbert Toussant Raven und sich in Utrecht trafen zum ersten internationalen Treffen Lameness in Ruminant (Lahmheit bei Wiederkäuer). Es wurde damals diskutiert über den neusten Kenntnissen und vor allem auch am Tier gearbeitet. Einen Fahrbaren Klauenstand, in der Zeit noch Mangelware, stand schon zur Verfügung. Schon schnell wuchs der Gruppe und momentan finden sich round about 250 Personen von der ganzen Welt zusammen für ein vier Tägiges Treffen.Die meisten Teilnehmer sind Angestellten einer Universität und/oder Veterinär. Nur einen sehr geringen Teil, noch keine 3% ist Klauenpfleger, Tendenz steigend. Die geführte Sprache ist Englisch. Möglichst sind die auf folgenden Treffen immer auf ein anderes Kontinent. Vom letzen Treffen in Süd Amerika über Europa und zum nächsten Mal in Neu Sealand. Von Morgens früh bis Nachmittags spät finden an Block von 5 Vorträgen die Vorlesungen statt. Derjenige welche sich beworben hat mit einem Abstract hat der Change ausgewählt zu werden einen Vortrag machen zu dürfen. Der Qualität des Inhalts ist hierfür entscheidend. Die endgültigen Abstracts werden zusammen gefasst und in einem Proceedings heraus gegeben. Auch auf CD besteht die Möglichkeit die Zusammenfassungen der einzelnen Vorträge zu ergattern. Unter dem Suchbegriff ins Internet unter www.ruminantlameness.org sind nähere Informationen zu kriegen. Auch über die nächsten Treffen. (2013 Bristol und 2015 Calgary). Das Ziel ist, Personen zusammen zu bringen welche sich weiter bilden möchte auf dem Gebiet der Gesund der Klaue von Wiederkäuer. Ergebnissen von Forschungsprojekten dar zu stellen und verschiedenen Meinung und Erfahrung zu bündeln. Praktische Erfahrungen von Praktikern an der Wissenschaft vor zu legen. Die Erwartungen sind auf der Dauer Weltweit einen standardisierten Diagnoseschlüssel zu erreichen und die Praktiker auf einem überdurchschnittlichen Level weiter zu bilden.

Neusten Ergebnissen und Kenntnissen in Kurzfassung.
Dieses Meeting stand für einen großen Teil im Zeichen des Memorys für Egbert Toussant Raven. Er hat als Veterinär an der Universität in Utrecht (die Niederlanden) das „fünf Punkte Schema“ entwickelt als einfachere Leitfahne für so wohl Veterinären, Klauenpflegern als auch Landwirten. Wie er selber immer sagte, „die Liebe zur Klaue“, bei zu bringen und für das Einzeltier die beste möglichen Ergebnissen bei der Klauenpflege als Garantie für ein längeres schmerzfreien Leben auf die Gliedmaßen zu erreichen. Weitere Schwerpunkte wurden gesetzt in Richtung Fütterung und Gestaltung von Stallungen. Vor allem natürlich für die Länder wo die Möglichkeit zum Jahresauslauf nicht gegeben ist. Die Entwicklung zu einer weltweiten Diagnosenatlas für Klauenleiden ist erheblich voran getrieben.

Am ersten Tag wurden nach einem kulturellen Programm in Form eine Piano Ouvertüre mit Geige das Vortragsprogramm eröffnet mit Vorträgen von renommierten Rednern in Länge von 45 Minuten. Zunächst würde dar gestellt was die finanzielle Einbußen sein können für den Rindviehhalter. In Betracht von Verlust an Milch und Fleisch, direkte Kosten zur Therapie und den extra Einsatz von Arbeitszeit des Tierpfleger und/oder Besitzer. Ein relative komplizierter Rechenschlüssel wo übrigens die meist denkbare Möglichkeiten berücksichtigt sind. Im Durchschnitt ist zu rechnen mit einem Verlust von round about €250,- pro Lahmheit. Bei einem schnelleren und Zielgerichten Lahmheitsbekämpfung kann mit weniger gerechnet werden. Eine Färse verliert pro Lahmheit weniger an Leistung wie ein älteres Tier (0.9/1.7 Liter. pro Tag und Tier). Der Milchpreis wird in dem Programm berücksichtigt, gleich wie die Kosten ein neues Tier zu beschaffen. Der Schlussfolgerung war vor allem, darauf zu achten die Erstkalbinnen so gut wie möglich durch ihre erste Laktation zu begleiten. Das Wohlbefinden der Milchtiere stand weiter hoch auf der Diskussionsliste vom nächsten Redner. Verschiedenen Ethogrom Modellen sind vorgestellt wo die multifaktoriellen Faktoren zu einer Krankheit klar gemacht wurden. Einer der Beispielen und der große Auslöser zur Diskussion war das „spielen mit der Zunge eines Rindes“. Ein erhöhtes Vorkommen ist zu registrieren in den Betrieben. Es wurde nicht klar ob es ein Zeigen des Wohlbefinden ist oder eine Frust des Tieres. Hier besteht noch viel Forschungsbedarf. Aus Winsconson kamen sehr gut Studien über das Liegeverhalten von Milchtiere in den verschiedenen Laufställen mit deren unterschiedlichen Liegebeschaffenheiten. Große Unterschiede in der Liegezeit sind wahr zu nehmen, zwischen 10 bis 13 Stunden pro Tag. Eine Überbelegung reduziert erheblich an Liegezeit. Färsen liegen länger, wenn sie liegen können. Hitzestress verkürzt das Liegeverhalten erheblich, kann bis 6.5 Stunden/Tag zurück gehen. Gleich wie eine zu lange Wartezeit vor dem Melken. Weidegang und Liegezeit hängt erheblich ab von der Länge der Treibwege und Treibezeit. Bestätigt würde das kürzere Liegeverhalten von lahmen Kühen. Wenn sie übrigens in einen Liegebucht mit Sand-Bett liegen können wird es wieder ausgeglichen. Lahme Kühe legen sich nicht hin aber „lassen sich fallen“. Die Liegebuchten mit einer tieferen Sandeinstreu werden deutlich präferiert von den Kühen weil sie viel besser aufstehen können. Der Vergleich von Liegebuchten mit Gummimatten zur welche mit einem Liegebett aus Sand ging deutlich an der Variation mit Sand. In Amerika sind Methoden entwickelt diesen Sand wieder vom Kot zu trennen und zu reinigen. Eine Wiederverwertung vom Sand von 95% wurde zugesagt. Von Neu Seeland kamen Anregungen welche sich bezogen auf das Verhalten von Tieren bei Jahres Weidegang. Beobachtungen über Filmmaterial zeigt wie das Tier sich verhält unter normalen Verhältnissen und wie sie öfter gehetzt wird vom Tierhalter oder Treiber. Der Kuh sollte beim Laufen und stehen den Kopf unter der Rückenlinie halten, als Zeichen der Ruhe und Akzeptanz der Umgebung. Tiere welche selber ihre Laufgeschwindigkeit bestimmen können und selbst ihren Liegeplatzen im freien suchen, haben weniger Klauen und Fundamentprobleme. Im Vorwartehof sollte jedes Tier mindestens 1.3 bis 1.5 m² zur Verfügung haben. Der Laufgeschwindigkeit einer Kuh liegt halb so schnell wie von Menschen. Bei jedem Lahmheit sollte der ersten Frage sein: Warum ist oder wird das Tier lahm?




Schwerpunkten in der Diskussion.
Der Einfluss von Gummimatten auf die Laufflächen stand neben den Einsatz von Fußbädern groß zu Diskussion. Der voll oder teil Belegung von Gummimatten auf der Lauffläche ist eine großen Anregung in der Diskussion über „Well Fair“ für Kühe in der modernen Milchviehhaltung. Immer mehr Tiere kommen nicht mehr auf der Wiese, wo sie ursprünglich herkommen.
Da ist der nachgebende Boden ein Grundsatz.
Die Herden werden immer größer und immer mehr Kühe werden drinnen bleiben müssen auf einen Betonboden welche unflexibel ist. Die Natur ein wenig nach zu ahnen wird einen Zuflucht gesucht in den Gummibelag.





Ohne Zweifel ist es so dass in der Sohle der Tiere welche sich auf einen Gummifläche bewegen weniger Blutungen in de Sohle wahr zu nehmen sind. Die Rutschfestigkeit ist auf jeden Fall besser gewährleistet. Tiere auf Gummimatten und auf der Wiese machen längere Schnitten, als Zeichen einer Trittsicherheit. Werden alle Krankheiten an der Klaue zusammen gelegt und verglichen zu eine konventioneller Stall, sind keine Unterschiede zu registrieren. Der Gummimatte in Teilbereichen vom Stall an zu bringen, wie im Vorwartehof, im Bereich vom Fressplatz und im Melkstand, wäre eine Überlegung wert. Der Einsatz von Gummimatten mit einer weichen Unterlage in der Liegebucht kommt der Kuh sehr wohl zur Gute. Übrigens der beste Belag in der Liegebucht taucht nicht ohne die richtige Einstreu. Die Qualität und Konstruktion der Matten ist natürlich abhängig vom Hersteller und die Qualitätsstufe. Sie bestimmt die Langlebigkeit mit.
Die Fußbäder für Kühe und der Erfolg, wurden vom einigen Hersteller von Mitteln für die Fußbäder vorgestellt. Der Landwirt möchte ein Fußbad, welches eingesetzt werden kann gegen alle Klauenleiden. Diese Möglichkeit wurde doch ausgeschlossen. Einige Hersteller waren sehr ehrlich und kamen über ihre Zusammenfassung zum Schluss ihren Vortrag zu folgenden Endergebnisses. Die infektiösen Klauenleiden hätten sich in ihren Häufigkeit nicht verschlechtert nach dem Einsatz von deren Mittel. Bei nicht infektiösen Klauenleiden ist kein Effekt zu erwarten, weil das Fußbad hier nicht wirken kann. Alles zusammengefasst bleibt es beim Alten; Einen Fußbad für Kühe hat nur einen Sinne nachdem die Tiere einzeln therapiert wurden über den korrekten Therapie. Anschließend hat ein Bad hat nur denn einen Sinn, wenn das richtige Mittel gegen die dementsprechende Krankheit wird gewählt. Ein Mittel alle Klauenleiden zu beseitigen über das Fußbad wird es auch in der Zukunft nicht geben.



Ein Auszug über die Kurzbeiträgen von 15 Minuten, zusammengefasst.
Der Klauengesundheit ist zu verbessern wenn Betriebsbesuche gemacht werden von betriebsfremden Personen welche Empfehlungen abgeben und vor allem akzeptiert werden vom Landwirt. Übrigens ist nicht jeder Landwirt bereit diese Empfehlungen auch um zu setzen weil er schlecht überzeugt werden kann seine alt eingefahrenen Abläufe zu ändern.
Tiere in Tiefstreustalle haben weniger mit Lahmheit zu tun und haben bessere Beingesundheit. Der Liegezeit in Liegebuchten gegenüber Tiefstreu ist erheblich kürzer.
In England haben größeren Betriebe weniger zu tun mit Lahmheit.
In Österreich gibt es nur sehr geringe Unterschieden in Lahmheit bei Tieren welche auf Gußasphalt, Gummimatten oder beton Spaltenboden bewegen. Sogar der Weidegang bringt dort, wahrscheinlich wegen der kurze Weidezeit, weniger Vorteile.
In Schweden ist auch fest gestellt das Kühe auf Gummimatten einen längeren Schritt machen als auf Beton und die Rutschsicherheit wesentlich besser ist.
Die Mortellaro’sche Krankheit bleibt eine dustere Krankheit mit viele Fragezeichen. Bestimmten Therapien welche konsequent durchgeführt wurden über einen Zeitraum von 12 Monaten hat nicht das Ergebnis gebracht wie erwartet. Auch der Einsatz von mehreren alternativen Mitteln im Fußbad hat nichts oder ein schlechteres Ergebnis gebracht.
Bei Weidegang sollte darauf geachtet werden dass der Grassqualität konstant bleibt eine Schwankung in der PH-Wert im Pansen so viel wie möglich zu reduzieren. Wegen ihre Auswirkung auf den Verdauungsystem, welche wiederum mit Klauenrehe in Verbindung gebracht werden kann.
Eine Überdosierung an Oligrofrutose, ein Zucker aus einer Pflanze in Österreich, hat keinen negativen Einfluss gezeigt auf ein eventuelles Weichmachen vom Fettpolster im Hornschuh.
Tiere mit einer höheren Leistung haben ein erhöhtes Risiko auf Lahmheit. Welches sich nicht immer zeigt, weil eine Kuh mit einer Lahmheit nicht ihre maximale Leistung bringen kann.
Nicht heilende Weiße Linie Defekten wurden als verstärkt wahrnehmbar registriert. Über eine Heilungsmethode hat unser Blatt berichtet in Heft 3/2008.
An die Hintergliedmaßen ist der Knochenlänge von den inneren Zehen signifikant kürzer als die der äußeren Zehen. Auch bei Paarhufer in die freie Wildbahn wurde dieses registriert.
Werden Kälber in den ersten 12 Wochen mit zusätzlichen Mineralien gefüttert, wachsen ihren Klauen nicht schneller.
Der Zucht hat seinen Einfluss und dieses wurde von einigen Referenten in eine Zuchtschätzung für Klauenleiden dar gestellt.
Registrieren während der Klauenpflege wird nicht in allen Ländern positiv angenommen und gehandhabt von dem Klauenpfleger.
Fußbäder können am besten eingesetzt werden in Betrieben als Vorbeuge. Gekoppelt an der Frage: Wenn keine Problemen vorliegen, warum sollte gebadet werden?
Auch Dromedaren können lahm werden. Hier sind die Therapien schlechter durch zu führen.


Fazit:
Ein Welttreffen großer Klasse findet alle 2 Jahre statt mit Klauenfreaks der ganzen Welt. Das Wissen über Klauen von Wiederkäuer wächst schnell und der Verbreitung diese Kenntnissen ist sehr gut konzipiert. Fußbäder und „Well fair“ für Landwirtschaftlichen Nutztieren kommen immer verstärkter in der Diskussion über ihre Funktionalität. Auch Forschungsergebnisse mit keinem oder negativen Erfolg dienen die Kuh und der Mensch. Ein Zusammenspiel zwischen Landwirt und externe Betriebsbegleitung können positive Erfolge erzielen.
Kästchen: Der Qualität der Liegebeschaffenheit wird zum größten Teil bestimmt über das Aufstehen des Tieres.


Bericht von: René Pijl, Jever
Fotos: René Pijl

Aufmacher: Typischer Bild von Finnland mit ihren vielen Seen und wunderschöne Landschaft.
Bild 1: Fußbäder für Kühe können nur unter starke Bedingungen zum Erfolg führen.
Bild 2: Gummimatten auf der Lauffläche bringen längere Schritten und sind Trittsicher. Hier im Bereich der Futtertisch ausgelegt.
Bild 3: Eine Weiße Linie Defekt welche über eine starke Therapie geheilt werden kann.




René Pijl . Klauenpfleger Meister . Fischershäuser 1 . 26441 Jever . E-Mail: r.pijl@t-online.de . Telefon: 04461-6863 . Fax: 04461-6988